Mit dem MiniSE von Rügland auf die Färöer und zurück
Wir sind seit Juni 2021 Besitzer eines Mini Electric (MiniSE) und haben diese eigentlich als Zweitauto für das Pendeln und den regionalen Radius von maximal 200 km angeschafft. Zudem wollten wir den Strom unserer Photovoltaik-Anlage noch weiter selbst nutzen.
Da unser Mini auch nur eine Mini-Reichweite von maximal 150km in der Realität schafft war das Vorhaben sehr gewagt.
Ist elektrisch auf der Langstrecke günstiger als mit Verbrenner?
Mit dem Navi im Mini als auch mit der Mini-App und der Mini-Charging-App war eine Vorplanung der Route und die geeigneten Ladestops nicht möglich gewesen. Wünschenswert wäre hier das das Navi immer prüft welche Lademöglichkeiten, die auch verfügbar sind, am 15%-Rand der erreichbaren Reichweite vorschlägt oder anzeigt. Leider nicht. Deshalb haben wir im Vorfeld über den Routenplaner von goingelectric.de mit den Werten 150km Reichweite 20% Restreichweite für Ladestops und 80% Laden an Schnellladern einen Lade-Stop-Plan ausgedruckt mitgenommen. Der war Gold wert und richtig gut funktioniert. Ohne eine bessere Navi-Software kann man vermutlich nicht noch einen Ladestop sparen und trotzdem immer sicher zu einem Ladepunkt kommen. Das ist zu viel Gefummel während der Fahrt. Auch zeigt das Mini-Navi „entlang der route“ auch ladestationen an die hinter uns liegen, etc. Da wäre ein echte Strategie-Unterstützung beim Fahren nötig. Gerade wegen der geringen Reichweite.
Tag 1: 1. Etappe auf dem Weg nach Hirtshals in Dänemark
Wir starten mit voll geladenem Mini und gepackt für das herausfordernde Wetter auf den Färöern gegen Mittags gegen 12 Uhr. Unser erstes Etappenziel ist Schwarmstedt für eine Übernachtung.
Ladestop Nr. 1: A7 Raststätte Riedener Wald

Hier haben wir schon sehr oft auf dem Weg nach Thüringen einen Ladestop eingelegt und waren uns sicher das geht schnell und zügig. Da der EON-Multilader frei war wählten wir diesen und starteten mit dem CCS-Stecker und der Maingau-RFID-Karte den Ladevorgang. Danach gingen wir auf den Spielplatz um unser mitgebrachtes Mittagessen einzunehmen. Dabei fiel uns auf das noch ein zweiter Elektromobilist auch sein Auto am Typ2-Stecker am gleichen Lader angeschlossen hat. Wir haben uns nichts dabei gedacht.Als wir nach ca. 20 Minuten zum Auto zurück sind sahen wir das er nur 6 Minuten geladen hat und danach abgebrochen hat. Mehrfacher Versuch den Ladevorgang am EON-Lader wieder in Gang zu bringen scheiterte an der „Kommunikation“ der Säule mit dem Auto. Also haben wir weitere 20 Minuten an der IONITY-Säule verbracht und haben das Auto auf 87% geladen.
Gleich beim ersten Ladestop eine satte Verzögerung raus gefahren.
Ladestop Nr. 2: A7 Rosi's Autohof Fulda Nord

Hier haben wir auch schön öfters auf der Rückfahrt von Thüringen einen ersten Ladestop eingelegt und waren sicher, das funktioniert. Und das hat es auch. die MER Hypercharger funktionieren tadellos und sie haben nicht die teuren Preise von IONITY. Auch hier haben wir mit der Maingau-RFID-Karte geladen, weil es für diese ja im Oktober 2022 eine Rabattaktion geben sollte (ob das dann funktioniert hat sehen wir in der Abrechnung). Nach knapp 30 Minuten waren wir wieder auf der Autobahn mit wieder 87%.Das war ein guter und zu erwartender Stop
Ladestop Nr. 3: A7 Lohfelden Ost

Hier waren wir zwar schonmal mit unserem Plug-In-Hybrid und haben übernachtet und Wilhelmshöhe angeschaut aber der vorbildliche Ladepark mit Überdachung und jeder Menge MER Hyperchargern ist uns nicht aufgefallen. Wir waren positiv überrascht und haben wieder etwa 30 Minuten lang geladen. Absolut problemlos.
Ladestop Nr. 4: A7 Raststätte Harz Ost

Auf dem Weg nach Harz Ost hat es angefangen total zu schütten und es war absoluter Dauerregen. Also kein Spaß an der Ladesäule ohne Dach.
Ladestop Nr. 5: Aral Autohof Schwarmstedt, Buchholz (Aller)
Nachdem wir im Hotel genau um 19 Uhr eingecheckt haben (deren Checkin genau bis 19 Uhr offen hatte) sind wir von Schwarmstedt zurück zum Autohof gefahren, nachdem wir in der Stadt keine Lademöglichkeit gefunden hatten die es bei dem strömenden Regen erlaubt hätte irgendwas zum Essen fußläufig zu erreichen. An den neuen ARAL Puls Chargern hat es auch problemlos funktioniert. Aber es waren einige defekt und die Charger insgesamt gut ausgelastet. Man hätte auch pech haben können und warten müssen. Hier haben wir im Burger-Restaurant gegessen und das Auto auf 100% geladen.
Übernachtung im Hotel in Schwarmstedt
Tag 2: 2. Etappe von Schwarmstedt nach Hirtshals
Am Vorabend hatten wir den Mini ja am Aral Autohof in Schwarmstedt während des Abendessens voll geladen und waren mit fast 100% auf der Autobahn A7 weiter Richtung Norden.
Ladestop Nr. 6: A7 Raststätte Harburger Berge
Zwei Ladesäulen und wir haben genau die erwischt die nicht funktioniert hat. Also nochmal umparken und zum Glück ging die zweite Säule. Bauarbeiter hatten uns angesprochen das wir eigentlich Glück haben hier laden zu können, da der gesamte Rastplatz am Tag vorher neu geteert wurde und da die ganze Raststätte gesperrt war. Das war aber am Tag vorher weder im Navi noch in den diversen Apps vorhersehbar. Zum Glück waren wir auch hier nicht auf „Reserve“. Wir haben immer nach rund 100km einen Stop gemacht, so das etwa 30% Restbatterie noch im Auto waren, also so knapp 50km wären wir im zweifel noch an eine Ausweichstelle gekommen. Diese Strategie hat sich auf dem Rückweg ausgezahlt (dazu später mehr).
Nach 30 Minuten und wieder einem Batteriestand von knapp 90% gehts weiter. Erstmal mit unserem MiniSE durch den Elbtunnel und weiter auf der A7 Richtung Norden.
Ladestop Nr. 7: Aral Autohof Dätgen
Wieder ein Autohof mit ARAL Chargern. Leider war nur eine frei und die war defekt. Auch ein Anruf bei der Hotline und ein Neustarten des Chargers hat nicht funktioniert. Beide CCS Stecker defekt. Also mussten wir warten bis ein anderer Fertig war und wir nach ihm laden konnten.
Ein dritter war zwar mit dem laden bereits fertig, hat es aber vorgezogen mit der ganzen Familie im McDonalds zu bleiben und den charger nicht frei zu machen bis er wieder weiter fahren will. An der Autobahn sollte es sofort nach drei minuten wenn das Auto voll ist einen saftige Blockiergebühr geben, denn das nervt wenn jemand 15 minuten einen charger blockiert, einer defekt ist und sich drei andere um den noch verfügbaren „prügeln“ müssen.
Leider hat hier dann der Charging-Vorgang auch einmal mit Kommunikationsfehler zum Auto abgebrochen und wir mussten ihn ein zweites mal starten. Aber das ging dann problemlos. wir hatten dann immer mal zwischen der Mini-Charging-RFID-karte und der maingau-Karte gewechselt.
Ladestop Nr. 8: A7, IONITY Ladepark, Aabenraa, DK
Geplant war gleich nach der Grenze am Rasthof Padborg zu laden, aber da haben wir dann bei schüttendem Regen die Ausfahrt verpasst weil die Raststätte auch nicht so gut ausgeschildert war. In Dänemark wird nicht so häufig mit Schildern drauf hingewiesen. Wir haben dann im Navi nach Lademöglichkeiten gesucht und sind dann auf den Ladepark gestoßen. Hier ist tatsächlich passiert was wir uns nie vorstellen konnten. 6 Ladeplätze, einer davon defekt und alle belegt. Noch Schlimmer... noch vier Autos vor uns. Hier haben wir dann fast 1h gewartet um 30 Minuten laden zu können. Leider haben wir am Navi auch keine andere DC Lademöglichkeit gefunden die noch erreichbar gewesen wäre und auch sicher frei gewesen wäre. Einziger Trost war das der E-Porsche aus Norwegen der in Dätgen schon auf unsere Ladesäule gewartet hat nochmal drei Autos später kam und auch wohl warten musste. Am Charger sind halt alle gleich :-).
Ladestop Nr. 9: A7, Autohof Q8 Vrondingvej
Es hat immer noch geregnet was das Zeug hält und wir hofften das mit einer unserer RFID-Karten der CCS-Charger funktioniert. Aber leider nicht. Vermutlich war das Display und der RFID-Reader kaputt. Auf jedenfall habe ich dann über die Website die am charger stand versucht zu laden, aber erst hat er meine AMEX nicht akzeptiert, danach war ich schon komplett naß vom Regen. Nach mehrmaligem probieren hat die Q8-Seite dann die VISA akzeptiert und das laden gestartet. Vermutlich hätte ich einfach in der MiniCharging-App die Ladesäulen wählen brauchen und dort das laden starten können. Aber wir waren vom Regen so durch das uns das in der Hektik nicht eingefallen ist. Bei einem Cappuchino und Croissant haben wir die halbe Stunde zumindest im trockenen gewartet.
Ladestop Nr. 10: A7, Gammel Arhusvej 3, Randers
Nachdem es die ganze Fahrt weiter geregnet hat haben wir hier einen Stop gemacht direkt an der Burgerkette Sunset Boulevard. Hier haben wir fast eine Stunde zu Abend gegessen und dann nahezu voll geladen, in der Hoffnung das wir danach keinen weiteren Stop mehr brauchen. Mit der RFID Karte hat alles aber hier sofort funktioniert. Aber da haben wir uns getäuscht, es reichte nicht für den restlichen Weg nach Hirtshals.
Ladestop Nr. 11: Vildmosen Ost, Tylstrup
An diesem Rasthof war ganz hinten im dunkeln ein Multicharger versteckt. Hier haben wir im Auto abgewartet und soweit voll gemacht das wir den restlichen Weg bis ins Hotel schaffen. Zumindest hat das laden mit der RFID-Karte bei dem sauwetter gut funktioniert.
Ladestop Nr. 12: Hirtshals, f1 Tankstelle
Endlich im Hotel... leider waren die wenigen Steckdosen alle belegt und am Tesla-Charger hat unser Mini nicht geladen, da war noch einer frei. Aber gleich bei der Tankstelle daneben gab es einen AC-Charger mit dem wir den Mini laden lassen haben. Es gab auch einen schönen Ladepark gegenüber vom Hotel aber da hat keine unsere Ladekarten funktioniert und man hätte sich wieder eine App runterladen müssen und sich neu registrieren müssen. Das wollten wir nicht. Bei einem abendlichen Spaziergang durch Hirtshals sind uns aber noch viele weitere Lademöglichkeiten aufgefallen. Hier haben wir dann am nächsten Tag das Auto voll gemacht um auf den Färöern mit vollem Auto anzukommen und die Entdeckungstour sofort zu starten.
Übersicht der Ladevorgänge auf dem Hinweg:

Bilderalbum | 2022 MiniSE Tour auf die Färöer